Schützenfest - Schützenverein Orfgen 1932 e.V.

Kleinkaliber Schützenverein Orfgen 1932 e. V.
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Schützenfest

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                      Das Schützenfest früher und heute

Nachdem mit großer Mühe unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte für den Anfang ein schlichtes, jedoch praktikables Schützenhaus mit den dazugehörigen Schießanlagen erstellt worden war,  nahmen die Pläne zur Durchführung eines Schützenfestes unter den Mitgliedern breiten Raum ein. Es wurde viel diskutiert und für ein solches Fest braucht man natürlich auch ein Festzelt, aber wo sollte das aufgestellt werden?. Schließlich wurde man fündig und verständigte sich mit dem Eigentümer, der Waldinteressentenschaft Orfgen über einen Platz oberhalb vom Ortsteil Höllburg. Doch hier war noch viel zu tun und so machte man sich daran, die Sträucher und die Bäume zunächst zu entfernen. Ein Glücksfall war es damals, dass der Jagdpächter von Orfgen Herr Heikaus aus Krefeld einen  Straßenbaubetrieb hatte und er  sich dann bereit erklärte, mit seinen schweren Planierraupen den eigentlichen Festplatz zu begradigen, damit ein Festzelt aufgestellt werden konnte. Nun war ein großer Schritt getan und im Jahre 1960 wurde in Orfgen das erste Schützenfest in der Vereinsgeschichte gefeiert. Der damalige 1 Vorsitzende Walter Zill hatte sich bei Nachbarvereinen umgehört und natürlich auch eigene Ideen entwickelt, wie ein solches Fest ablaufen kann. Unerschrocken wie wir unseren Walter Zill in all den Jahren kennen gelernt haben, hat er mit seinen Vorstandskollegen  ein schönes Fest organisiert und durchgeführt. Für alle Mitglieder und natürlich auch für alle Einwohner in und um Orfgen war es etwas ganz neues und viele Gäste kamen. Das Festzelt hatte damals noch keinen Luxus zu bieten und innen im Zelt standen noch schwere Holzpfeiler und nur die Tanzfläche war mit einem Holzboden ausgestattet, damit die Schuhe beim Tanzen nicht zu sehr leiden mussten.. Aber von Jahr zu Jahr wurde dies besser und komfortabler. Der erste Schützenkönig des Vereins war damals  Ewald Lindscheid aus Ziegenhain und der erste Kronprinz Karl-Ewald Müller aus Berg. Auch diese beiden mussten sich zunächst mal an ihr Amt herantasten, da es ja noch keine Vorbilder gab, aber wie zu erfahren war, haben sie es mit Bravour gemeistert. So wurde es von Jahr zu Jahr besser und alles irgendwie Routine.
So mancher denkt noch heute an die gute alte Zeit zurück, denn damals hatte man noch mehr Zeit und Muße zum Feiern. Die meisten Vereinsaktiven hatten nahezu eine Woche Urlaub eingeplant, den man aber auch zwingend benötigte, um wieder hinterher Kraft aufzutanken. Viele können sich noch daran erinnern, dass es jahrelang Sitte und Brauch war, am Sonntagmorgen mit einer Blaskapelle zu Fuß von Orfgen nach Flammersfeld  zum Gottesdienst zu marschieren. Ob die teilnehmenden Schützen wirklich die Predigt des Pfarrers immer vollständig gehört haben, ist nicht mehr hinreichend bekannt, jedoch sollen einige die Zeit genutzt haben, um ein Nickerchen in der Kirche zu halten. Nach dem Gottesdienst  marschierten alle wieder zu Fuß zum Hotel „Hubertushöhe“ wo dann eifrig gefeiert und sogar getanzt wurde. Nach dieser Stärkung  gegen 13.00 Uhr gingen alle fröhlich nach Hause, um schnellstens das  zubereitete Essen einzunehmen, denn um 14.00 Uhr war schließlich der Umzug mit den Nachbarvereinen angesagt. Nach dem Umzug im Festzelt wieder angekommen, unterhielten die am Festzug teilgenommenen Kapellen die Festbesucher mit einem Konzert, welches sich meistens bis 17.00 Uhr hinzog. Ganz gespannt waren die Zuhörer immer auf den Auftritt des Schützentrommler-Corps der St. Sebastianus  Schützengesellschaft 1652 aus Krefeld-Oppum. In späteren Jahren hatten die Krefelder und die jeweils aufspielende Blaskapelle ihre Noten so umgesetzt, dass sie einige Stücke gemeinsam zu Gehör brachten. Dies war stets ein musikalischer Hörgenuss.
Die Jahre gingen ins Land und von Jahr zu Jahr wurde das Fest immer attraktiver. Schier unvergessen sind die stimmungsvollen Abende mit der damaligen Tanzkapelle Fischer aus Burglahr, die es immer wieder verstand, mit besonderen humoristischen Einlagen das Publikum zu begeistern. Auch beim Frühschoppen ist diese Kapelle mit nahezu allen Besuchern per Polonaise bis in die Höllburg marschiert, wo dann bei einigen Mitgliedern vor dem Haus getanzt wurde. Beim Rückmarsch wurde der Weg abgekürzt und so marschierte man, wenn auch beschwerlich, einfach die Böschung hinter dem Zelt hoch, um wieder ins Zelt zu gelangen. Inzwischen hatte sich dann auch die Sektbar gefüllt und am späten Nachmittag war diese Sektbar stets in der Hand der Hahner Festbesucher, die sich ausgiebig für den Heimmarsch stärken mussten. Abends jedoch war die Zahl derer immer sehr dünn und es ist aus heutiger Sicht anzunehmen, dass eines von den getrunkenen 20 Gläser Sekt, verdorben war. Aber trotzdem war der letzte Festabend  montags meistens der Stimmungsvollste. Die Gemischten Chöre aus Mehren und Flammersfeld haben jahrelang mit ihren Liedvorträgen das Publikum erfreut und auch viele ältere Menschen lauschten gerne den  Gesangsvorträgen. Aber auch sonst hatte der Montagabend immer einen Höhepunkt zu bieten, denn das Königspaar musste eine besondere Darbietung über sich ergehen lassen. Angefangen hat dies mit den berühmten Rhabarberblättern die im ganzen Ort gesammelt wurden und dann am Königstisch in großen Mengen präsentiert wurden. Später ist man dann dazu übergegangen und hat schon Wochen vor dem Fest ein lustiges Gefährt zusammengebaut, womit das Königspaar durch das Festzelt gefahren wurde. In späteren Jahren hat der Vorstand immer wieder versucht, auch den Sonntagabend unterhaltsamer zu gestalten und so sind etliche Male Karnevals-Tanzgruppen und ein Rock´n´ Roll-Tanzclub aufgetreten.
Aber wie dies stets immer im Leben ist, irgendwann hat man den Wunsch nach Veränderungen und so hatte sich der Verein entschlossen,  nach jahrelanger guter Zusammenarbeit mit der Kapelle Fischer aus Burglahr die Festmusik einmal zu wechseln. Durch die berufliche Tätigkeit des damaligen 2. Vorsitzenden Walter Klein in Betzdorf, kam schließlich eine Verbindung zu der modernen Tanzband „ Stone Free“ zustande, die in Scheuerfeld beheimatet war. Dies war im Jahre 1984, wo unser Schützenkamerad Manfred Krämer in sein Amt als Schützenkönig eingeführt werden sollte. Noch heute denken wir daran zurück, welch ein Gesicht unser Kassierer Manfred beim Einzug in das Festzelt machte, als er die neue Band „Stone Free“ in orangefarbenen Overalls erblickte, wo nicht nur er, sondern auch viele andere Festbesucher dachten, die sehen ja aus wie Tankwarte. Aber all die Zweifler sollten eines Besseren belehrt werden, als die ersten Musikstücke erklungen sind. Gegen 22.00 Uhr wollte schon keiner mehr von der Tanzfläche weichen und die Zugaberufe nahmen kein Ende. Eine neue Ära in der Festmusik beim Orfgener Schützenfest war eingeläutet. Es sind inzwischen freundschaftliche Kontakte zu den Musikern entstanden und sie sind immer wieder gern gesehen bei unserem Fest. So spielen sie auch im Jubiläumsjahr Freitagabends beim Festkommers auf. Ein Höhepunkt war in vielen Jahren immer am Sonntagabend die gegen  22.00 Uhr beginnende Mitternachts-Show, womit man viele Fans begeistert hat.
Wie bereits schon erwähnt, ist seit Jahren der Freitagabend vor dem eigentlichen Schützenfest der Jugend vorbehalten  und ein Disco-Abend steht an. Diesen hat auch schon jahrelang musikalisch der „Sound-Service Friedenthal“  gestaltet. In den letzten Jahren wurde eine Live-Band  mit dem Namen „Melibokus“ aus dem Frankfurter Raum verpflichtet. Doch auch solche Abende würden mehr Publikum vertragen, sodass der Vorstand sich mit der Gestaltung demnächst noch intensiv  beschäftigen wird. Ansonsten freuen sich die Dorfbewohner immer wieder auf das jährliche Schützenfest, da für diesen Anlass auch der  gesamte  Ort immer fein herausgeputzt wird. In all den langen Jahren hat es der Verein stets geschafft, das Festzelt mit den Vereinsmitgliedern aufzubauen. Fast jeder kam nach der eigentlichen Berufsarbeit zum Schützenplatz und hat mitgeholfen. Als weiteren gelungenen Tag kann man immer wieder den Dienstag nach dem Fest bezeichnen, denn dann gilt es, das Zelt abzubauen. Wenn es vielen auch schwer fiel, nach tagelangem Feiern morgens wieder zur Stelle zu sein, so kamen die Mitglieder des Vereins doch morgens so ganz allmählich wieder aus ihren Startlöchern. Kurz nach Mittag war dann alles geschafft und ein zusätzlicher lustiger Nachmittag nahm seinen Lauf. In früheren Jahren war es Brauch und Sitte, dass der Schützenkönig mit irgendeinem lustigen Gefährt (Mähmaschine, Wasserfasswagen, Ladewagen usw.) nach Hause gefahren wurde. Zu Hause angekommen, wurden sämtliche Eier in der Nachbarschaft zusammengetragen und anschließend gebacken. Oftmals ging diese schöne und ausgelassene Fete bis in die Nacht hinein. Doch in den letzten Jahren hat man es dabei belassen, den sicherlich anstrengenden Dienstag nach dem Fest im Schützenhaus ausklingen zu lassen.


Noch Tage bis zum Schützenfest 2024 in Orfgen! 

Weil nach dem Fest ist vor dem Fest 

 <<< Viel Spaß >>>

 

 

 

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